GESCHICHTE DES KLOSTER LEUBUS
Das Kloster Leubus ist die älteste Zisterziensergründung in Schlesien. Im Jahr 1163 kamen die ersten Mönche aus der mitteldeutschen Abtei Pforta bei Naumburg. Die erhaltene Stiftungsurkunde vom Piastenherzog Boleslaus I. wurde 1175 ausgefertigt. Wesentliche Impulse für die Landesentwicklung gingen von der Abtei aus. Tochterklöster entstanden in Mogila bei Krakau (1218), Heinrichau (1227, von dort 1292 Übernahme von Grüssau) und Kamenz (1247). Während der Hussitenkriege 1432 und zweihundert Jahre später im Dreißigjährigen Krieg wurden das Kloster und seine Güter verwüstet. Der tatkräftige Abt Arnold Freiberger leitete einen neuen Aufschwung ein. Der heutige Barockbau entstand 1681 bis 1720 und gehört mit 223 mal 118 Metern Ausdehnung zu den größten Europas.
In der nördlich vorspringenden Prälatur befindet sich der Fürstensaal, Schlesiens prächtigster Festsaal. Seine reiche Innenausstattung ist eine Huldigung an das habsburgischen Kaiserhaus, dessen Herrschaft sich damals auch auf Schlesien erstreckte. Gegenüber dem Abtflügel erhebt sich der vierflügelige Konventsbau mit Bibliothekssaal und Refektorium. Die Architektur der gotischen Klosterkirche ist weitgehend erhalten, ihre reiche barocke Innenausstattung ging durch den Zweiten Weltkrieg verloren.1810 wurde die Abtei aufgehoben. In die Gebäude zogen später ein Landgestüt und eine psychiatrische Anstalt ein.
Träger des Klosterareals ist die Stiftung Leubus aus Breslau, die zu der Erhaltung des Klosters beiträgt. Heute können einige der bereits wieder in Stand gesetzten Gebäudeteile besichtigt werden.