DER WEG INS UNGEWISSE
Vertreibung aus und nach Niederschlesien 1945-1947
Ab 10. Mai 2015 im Kulturhaus in Leubus
Christoph Hanke, Flüchtlingskinder aus Schlesien, Tusche, 1954, Sammlung HAUS SCHLESIEN
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte eine in dieser Größenordnung einmalige Bevölkerungsverschiebung in Mittel- und Mittelosteuropa ein. In besonderem Maße waren Polen und Deutsche von den Zwangsumsiedlungen und Grenzverschiebungen der Alliierten betroffen. Mehrere Millionen Deutsche und Polen flohen oder wurden aus ihrer Heimat vertrieben und mussten in einer fremden Umgebung von vorne beginnen. Obwohl sich diese Geschehnisse mehr oder weniger parallel ereigneten und auf den gleichen Raum beziehen, werden sie auch nach 70 Jahren noch überwiegend getrennt voneinander behandelt und erinnert. Hier möchte die Ausstellung ansetzen und die unmittelbare Nachkriegsgeschichte und die Vertreibungserlebnisse beider Völker gemeinsam darstellen. So soll einem breiteren Publikum die eigene, aber vor allem die Geschichte des Nachbarn näher gebracht werden. Denn nur, wenn einem neben der eigenen Vergangenheit auch die des Nachbarlandes vertraut ist, ist Verständigung möglich.
Ziel der Ausstellung ist, das Schicksal der zwischen 1945 bis 1947 vertriebenen Deutschen und der in Schlesien angesiedelten Polen erfahrbar zu machen. Dabei sind die Beiträge die Vertreibung der Polen betreffend im Muzeum Archeologiczne-Historyczne in Glogau entstanden und geben die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion in Polen wieder. Die Texte über Flucht und Vertreibung der Deutschen wurden im HAUS SCHLESIEN in Königswinter verfasst und spiegeln den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs zu der Thematik in Deutschland wider.
Die Ausstellung möchte eine Anregung geben, sich näher mit der Geschichte des Nachbarn zu befassen, seine Sichtweise und Erinnerung kennenzulernen und zu versuchen, sie zu verstehen.
Kulturhaus Leubus
ul. Willmanna 12
56-110 Lubiąż
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag
8 – 18 Uhr