NEUANFANG IN FORM UND FARBE
Sechs Künstler des 20. Jahrhunderts und ihre Geschichte
6. Mai bis 21. Oktober 2018
Die Sammlung HAUS SCHLESIEN birgt zahlreiche Werke schlesischer Künstler des 20. Jahrhunderts. Im Sommer 2018 sollen Werke von sechs von ihnen – Wolf Röhricht, Markus von Gosen, Wolfgang von Websky, Kurt Kupke, Herbert Volwahsen und Robert Bednorz – in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert werden.
In unterschiedlicher Form stellte für alle der sechs Künstler der Umbruch 1945 einen teils tiefgreifenden Einschnitt in ihr Leben und Schaffen dar. Für einige bedeutete es den Verlust großer Teile ihres Werks, so für Wolf Röhricht, dessen bei Liegnitz ausgelagertes Frühwerk verloren ging. Gleiches gilt für Kurt Kupke, dessen Plastiken aus der Zeit vor 1945 zum größten Teil vernichtet wurden und nur durch Fotografien dokumentiert sind.
Für die meisten von ihnen war es neben dem Verlust der Heimat, in die eine Rückkehr nicht mehr möglich war, auch der Verlust des Wohn- und Arbeitsortes. Sie standen vor der Herausforderung, sich ein neues Leben im Westen aufzubauen. Im Fall von Wolfgang von Websky (ebenso für Kurt Kupke) kam beides zusammen: Der beinahe vollständige Verlust des Werks vor 1945 und der schwierige Neuanfang nach fünfjähriger Kriegsgefangenschaft im Westen. Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen war es vor allem die zuerst ausbleibende gesellschaftliche Akzeptanz, die in der Anfangszeit zu Enttäuschung und Frustration führte.
Der teilweise Verlust der Lebensgrundlage, sowohl der gesellschaftlichen als auch der des eigenen Werks, der teils schwierige Neuanfang im Westen, das mühevolle Ringen um Anerkennung und Renommee des künstlerischen Schaffens – Biografien wie diese prägen eine ganze Künstlergeneration. Einige Werke geben einen Eindruck davon.