WALDENBURG
Fotografien einer historischen Industrieregion
21. Januar bis 15. April 2007
Mit einem deutsch-polnischen Gemeinschaftsprojekt beginnt das neue Museumsjahr von Haus Schlesien. Zu Gast ist das Industrie- und Technikmuseum Waldenburg / Muzeum Przemyslu i Techniki Walbrzych mit einer Fotoausstellung. Zusammen mit den Vertretern aus Waldenburg, Herrn J. Kosmaty und dem Vorsitzenden des dortigen Deutschen Freundschaftskreises, Herrn Martin Reichert, wird am Sonntag, den 21. Januar 2007 um 15.00 Uhr die erste Sonderausstellung im Eichendorffsaal eröffnet.
Bis 1945 war Waldenburg und seine Umgebung das wichtigste Industriegebiet Niederschlesiens, in dem sich durch staatliche Förderung seitens des Preußischen Staates, insbesondere durch das Engagement des Bergbauministers Graf von Reden, schon früh eine prosperierende Bergbauindustrie entwickelt hatte. Daneben entstand die Koksindustrie, die hochwertigen Koks, Gas und andere Kohlenderivate an die umliegenden Betriebe, wie u.a. die Carl Wolffgramm – Maschinenfabrik, die Eisenhütten sowie die Spiegelglashütten lieferte. Die infrastrukturellen Bedingungen waren günstig, so dass neben dem Bergbau eine florierende Porzellanproduktion sowie Textilindustrie entstanden. In der Nähe der Porzellanmanufaktur von Karl Krister (seit 1831), gründete Carl Tielsch 1845 im später eingemeindeten Altwasser mit großem Erfolg eine weitere Porzellanfabrik.
Noch bis in die 1990er Jahre hinein war Waldenburg das schwerindustrielle Zentrum Niederschlesiens. Heute sind die meisten Industrieanlagen stillgelegt und es herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Aufgrund ihrer Lage in der landschaftlich reizvollen Umgebung des Waldenburger Berglandes, bemüht man sich heute, die Region als Tourismusziel bekannt zu machen.
Die Ausstellung zeigt eine Gegenüberstellung historischer und aktueller Aufnahmen von Industrieanlagen, die zum größten Teil nicht mehr existieren oder einer anderen Bestimmung zugeführt wurden. Es sind Dokumente eines bedeutenden Teils deutscher und polnischer Wirtschafts- und Industriegeschichte, die das polnische Museum aus dem Archiv sowie aus privaten Sammlungen mit Motiven vom Beginn des 20. Jahrhundert wie auch der letzten Jahrzehnte zusammen gestellt hat. Im Eichendorffsaal werden diese Aufnahmen einer zu Ende gegangenen Epoche zum 15. April 2007 gezeigt.