WEIHNACHTLICHES BRAUCHTUM IN SCHLESIEN
Ausstellung im Eichendorffsaal vom 27.11.05 – 10.01.06
Ob Krippen, Weihnachtsschmuck, Backwerk oder Musik: in den verschiedenen Regionen Schlesiens hat sich eine Vielzahl von Weihnachtsbräuchen entwickelt.
In der Ausstellung soll ein Teil dieser Bräuche aufgezeigt werden.
Im 18. Jahrhundert hielt die Tradition, eine Weihnachtskrippe aufzustellen, Einzug in die Familie. Mit viel Liebe wurde die Szenerie der Geburt Christi in den Stuben nach eigenen Vorstellungen aufgebaut. Einen einheitlichen Typ der schlesischen Krippe gibt es nicht und so werden die unterschiedlichsten Formen von Krippen gezeigt. Neben vollplastischen Krippen, zumeist aus Holz geschnitzt, teilweise aber auch aus anderen Materialien wie Keramik gefertigt, sind auch Flachfigurenkrippen zu sehen, deren zweidimensionale Figuren zumeist aus Papier oder Pappe bestehen.
Ein auf die protestantischen Gemeinden in Niederschlesien beschränkter Brauch sind die Weihnachtszepter. Bis zu 3m hohe Lichtträger aus Holz, die von den Kindern des Hauses geschmückt und in der Christnacht in die Kirchen getragen wurden. Diese Tradition ist vor allem aus der Umgebung um Probsthain bekannt. Ein nach alten Überlieferungen nachgearbeiteter Probsthainer Zepter ist neben anderen Zeptern in der Ausstellung zu sehen.
An den langen Winterabenden saß die Familie häufig am Tisch und bastelte: eine mit vier Kerzen bestückte Apfelpyramide ersetzte häufig einen Adventskranz auf dem Tisch, in den Fenstern zündete man die mit Seidenpapier verzierten Adventsrosen an. Kinder freuten sich an Nikolaus über einen mit Rosinen und getrockneten Früchten verzierten sogenannten Putzapfel. Und auch das traditionelle Gebäck soll hier nicht vergessen werden: regionale Spezialitäten wie Liegnitzer Bomben oder Neisser Konfekt sowie die in ganz Schlesien beliebten „Mohkließla“ versüßten die Weihnachtszeit.