„GUT BETUCHT. TEXTIELPRODUKTION UND TUCHHANDEL IN SCHLESIEN.“
Schlesisches Leinen war Jahrhunderte lang ein Begriff und „Exportschlager“ nach ganz Europa und Amerika. Das Weberhandwerk und die Leinenherstellung haben in Schlesien seit dem späten Mittelalter Tradition. Textilproduktion und -handel waren bis weit ins 20. Jahrhundert Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Auch beim Wiederaufbau im Westen nach 1945 spielten schlesische Unternehmer und Fachkräfte eine große Rolle.
Aber auch das insbesondere im 19. Jahrhundert herrschende soziale Elend der Weber an den häuslichen Webstühlen ist durch die Weberaufstände und nicht zuletzt das Drama des schlesischen Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann „Die Weber“ bekannt.
Die neue Sonderausstellung im HAUS SCHLESIEN widmet sich der Textilproduktion von der handwerklichen bis zur industriellen Fertigung. Die Vielfalt der dargestellten Aspekte reicht vom typischen Blaudruck über die Spitzenproduktion und Weißstickerei im Riesengebirge, die weltweit bekannte Laubaner Taschentuchfabrikation, die Trachten- und Haubenfertigung bis hin zur Blüte des Jugendstils und des Art déco in der Jacquardweberei.
Einzelnen Unternehmerpersönlichkeiten und wirtschaftspolitisch führenden Köpfen der jeweiligen Zeitabschnitte werden besondere Schwerpunkte gewidmet.