WEIHNACHTLICHES BRAUCHTUM IM SCHLESIEN
Advent, Advent…
2. Dezember 2007 bis 27. Januar 2008
Um kaum ein Fest im Jahreskreis haben sich so viele Bräuche und Traditionen entwickelt wie um das Weihnachtsfest. So gab es auch in Schlesien in den einzelnen Regionen und Städten ganz verschiedene weihnachtliche Dekorationen, Naschereien und Bräuche.
Wie im gesamten christlichen Abendland war auch in Schlesien die Krippe ein integraler Bestandteil der Weihnachtsdekoration und durfte in keiner Stube fehlen. Der Ursprung dieser weit verbreiteten Tradition ist auf das Mittelalter zurückzuführen. Es waren die Jesuiten, die wesentlich zur Verbreitung der Weihnachtskrippe in den Kirchen beitrugen und diese im 16. Jahrhundert auch nach Schlesien brachten. Aber erst Mitte des 18. Jahrhunderts hielt dieser Brauch, mit dem Aufbau einer Krippe an das weihnachtliche Geschehen in Bethlehem zu erinnern, auch Einzug in die Privathäuser und Familien.
So steht die Krippe auch im Mittelpunkt der schon traditionellen Weihnachtsausstellung im HAUS SCHLESIEN, die vom 2. Dezember 2007 bis 27. Januar 2008 gezeigt wird. Zu sehen sind Weihnachtskrippen aus ganz verschiedenen Materialien und in den unterschiedlichsten Techniken gefertigt, ob aus Holz geschnitzt, aus Papier ausgeschnitten und koloriert, aus Ton oder Gips modelliert oder aus Garn geklöppelt. Je nach Geschmack, Talent und Geldbeutel hat sich jede Familie ihre ganz persönliche Krippe geschaffen. Manche wurde über die Jahre durch Hirten, Vieh oder Könige erweitert, bei manchem hat die ein oder andere Figur etwas gelitten, so hat jede Krippe ihre ganz eigene Geschichte, was sie zu einem individuellen Stück macht.
Ausgestellt werden aber auch wieder die traditionellen Weihnachtszepter, die in einigen Gegenden des protestantischen Niederschlesiens verbreitet waren. Die bis zu drei Meter hohen Zepter wurden von den Kindern im Haus geschmückt, am Heiligen Abend mit in die Kirche genommen und dort auf der Empore aufgestellt.
Am Tag des Heiligen Nikolaus freuten sich die Kleinen über einen Putzapfel, der mit getrockneten Früchten und Rosinen verziert war, während das Personal als Lohn für die Arbeit einen mit Münzen gespickten Apfel bekam. Statt eines Adventskranzes zierte in vielen Häusern auch eine Apfelpyramide mit vier Kerzen den Tisch. Dieses und manche andere Bastelei und Leckerei, die traditionell in der Vorweihnachtszeit gefertigt wurde, werden auch in diesem Jahr wieder gezeigt werden.