VOR DEM UNTERGANG BEWAHRT
Projekte der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg
28. September bis 2. November 2008 im Eichendorffsaal
Unter der Leitung von Rudolf Lenz wurde 1981 begonnen, bedeutende Kulturdenkmäler in Niederschlesien zu erfassen und zu restaurieren. Das erste Projekt war die Ermittlung und Katalogisierung von Leichenpredigten aus dem 16.-18. Jahrhundert in Schlesien, einer Hochburg der Barockliteratur. Dieses Projekt machte deutlich, dass das kulturelle Erbe Schlesiens, sowohl das literarische als auch das bauwerkliche, vom Untergang bedroht war. Den polnischen Eigentümern, sei es der Volksrepublik bzw. der Republik Polen, sei es den Woiwodschaften, Kommunen und den Kirchen fehlt es an den notwendigen Mitteln zum Erhalt und Unterhalt. Zu den nun folgenden Projekten zählte u.a. die Restaurierung der Kettenbibliothek der Schlosskirche zu Oels 1997/98, die Restaurierung des Palais und des Grabmales des Breslauer Patriziers und Humanisten Heinrich Rybisch, des Gemäldes „St. Anna Selbdritt“ im Hochaltar der Kirche St. Anna zu Zobten, mehrere Epitaphe an der Kirche St. Christophori zu Breslau sowie der Nepomuk-Denkmäler in Kammendorf, Breslau-Oswitz und Nippern. Diese Maßnahmen sind vom Bundesministerium des Innern bzw. Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien finanziert worden. 1989 wurde die Partnerschaft zwischen der Universität Marburg und Breslau vertraglich geregelt. Die Ausstellung stellt die Initiativen der Forschungsstelle in Bild- und Texttafeln vor.