AUF DEM WEG ZUR KRIPPE…
WEIHNACHTLICHES BRAUCHTUM IN SCHLESIEN
1. Dezember 2012 bis 27. Januar 2013
Vor mehr als 2000 Jahren machten sich die drei Weisen auf den Weg zur Krippe, um dem Christuskind zu huldigen und ihm ihre Gaben darzubringen. Manchmal aber macht sich auch eine Krippe als Gabe auf den Weg… Wie bereits im letzten Brief aus dem HAUS SCHLESIEN berichtet, präsentiert die traditionelle Ausstellung über weihnachtliches Brauchtum in diesem Jahr eine Krippe, die einen ganz besonderen Weg gegangen ist. Die Kastenkrippe ist Mitte des 19. Jahrhunderts in Waldenburg entstanden, 1935 von Schlesien mit nach Chicago ausgereist, von dort nach Los Angeles gekommen und nun dem HAUS SCHLESIEN gespendet worden. Dieses bemerkenswerte Objekt ergänzt die Krippensammlung des Hauses, die bereits mehrere solcher Kastenkrippen, wie sie insbesondere in den Gebirgsregionen gefertigt wurden, beinhaltet. In einem Rahmen oder Kasten ist hier die ganze Geschichte um Christi Geburt fest installiert. Jede Figur hat vom Künstler ihren festen unveränderbaren Platz in der Landschaft erhalten.
Doch lange nicht jeder hatte „alles im Kasten“ und konnte sich so die alljährliche Mühe sparen, die Krippe aufzubauen. Häufig waren es Holzfiguren, je nach Region aber auch Figuren aus Keramik oder anderen Materialien, die jedes Jahr vom Speicher geholt und mit viel Liebe in der Stube dekoriert wurden. In der Ausstellung ist eine große Vielfalt von Krippen zu sehen. Krippen die so klein sind, dass sie in eine Nussschale passen, und Krippenfiguren die einen guten halben Meter messen. Krippen, wo die heilige Familie alleine in einem Krug steht und Krippen bei denen sich neben Maria, Joseph und dem Christkind zahlreiche Hirten, Schafe und weitere Figuren tummeln. Wie jedes Jahr werden aber auch andere für Schlesien typische Weihnachtsdekorationen und Bräuche präsentiert, wie etwa die in einigen Teilen Niederschlesiens verbreiteten Weihnachtszepter oder auch die im Advent gebastelten Apfelpyramiden sowie weitere Basteleien.
Die Krippen werden in diesem Jahr nicht nur im kleinen Ausstellungsraum zu sehen sein, sondern an vielen Stellen des Hauses präsentiert. Ein kleiner „Krippenweg“ soll die Besucher einladen, an unterschiedlichen Stellen des Hauses die Krippen zu entdecken und dabei vielleicht auch das Haus selbst (neu) zu entdecken. Im Eichendorffsaal oder an der Rezeption, vor der Rübezahlstube oder in der Bibliothek, draußen oder drinnen wird es Krippen ganz unterschiedlicher Art zu sehen geben. Gelegentliche Einschränkungen in der Zugänglichkeit lassen sich allerdings aufgrund geschlossener Gesellschaften oder eingeschränkter Öffnungszeiten (Die Bibliothek ist an Wochenenden geschlossen) leider nicht vermeiden. Dazu gibt es einen kleinen Leitfaden, der den Weg weisen soll und zusätzlich einige Informationen zu den Krippen gibt.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 1. Dezember 2012 bis zum 27. Januar 2013. Zur Eröffnung wird es am 2. Dezember um 15 Uhr einen Bastelnachmittag geben, zu dem Groß und Klein herzlich eingeladen sind. Für alle Kinder, denen das Warten auf das Christkind noch viel zu lange dauert, gibt es am 21. Dezember um 15.00 Uhr ein Ferienprogramm: Nach einem Besuch der Krippenausstellung wird auch hier fleißig gebastelt. Eine ganz besonders herzliche Einladung geht auch an alle Kindergärten und Schulen, die im Januar freien Eintritt in die Ausstellung bekommen.