SCHÖNHEIT DER FORM
HAUS SCHLESIEN zeigt Skulpturen des Breslauer Künstlers Stan Wys
7. Juli bis 27. Oktober 2013
Breslau mit seinen vielen architektonischen Monumenten, dem pittoresken mittelalterlichen Marktplatz – dem großen Ring, seinen Museen, Galerien, Theatern und Hochschulen, Breslau ist eine alte und schöne Stadt mit hoher Anziehungskraft. Die schlesische Metropole zog und zieht Künstler aller Couleur an und ist nicht grundlos für das Jahr 2016 als Kulturhauptstadt Europas auserkoren worden.
Auch der Bildhauer Stanisław Wysocki ist in Breslau verankert. Zwar ist er nicht in Breslau geboren oder hat an ihrer Kunstakademie studiert, aber es sind jene Werke, die in seinem Breslauer Atelier am Ufer der Oder entstanden sind, die ihn in Polen und Europa bekannt gemacht haben. Die Verbundenheit mit der Stadt zeigen die einzigartigen Skulpturen, wie die Hochwasserfrau auf der Universitätsbrücke oder die Schwimmerin im Schwimmbad in der Teatralna Straße. Diese und andere Skulpturen verleihen dem Stadtraum mehr Ausdrucksstärke und sind gleichsam zu Symbolen der Stadt geworden.
„Ich will die Idealform in der bildenden Kunst zeigen. Ich will die Leute nicht erschrecken, belehren oder beraten, wie sie zu leben haben. In ihrem Alltag müssen sie genug Böses und Trauer erleben. Ich will ihnen Schönheit, Liebe und Wärme zeigen.“
Stanisław Wysocki (STANWYS)
Durch die Präsentation seiner Skulpturen im Stadtraum, eröffnet der Künstler dem Passanten die Möglichkeit auf – oftmals überraschende – ästhetische Erlebnisse im Alltag. Seine Werke wecken das durch den Alltag oftmals verdrängte Bedürfnis, bei einem schönen, ästhetischen Gegenstand zu verweilen. Dabei spricht sein Werk nicht nur das Auge an, die Bronzeskulpturen verleiten den Betrachter geradezu, den Formen und der Oberfläche nachzuspüren zu wollen. „Ich will, dass der Betrachter meiner Skulpturen ein authentisches Vergnügen empfindet. Ich will, dass er an diese Werke näherkommen, sie anfassen und deren Oberfläche streicheln möchte.“
Bei seiner Arbeit konzentriert er sich auf das Wiederfinden perfekter Linien, Proportionen und Kontraposts. Es geht ihm nicht um eine idealisierte Widerspiegelung des menschlichen – vorwiegend weiblichen – Körpers, trotzdem weisen die Silhouetten seiner, oft etwas unwirklich dargestellten, Figuren Vitalität und körperliche Sinnlichkeit auf.
Die aus Bronze oder Stein geschaffenen Figuren stehen für Lebensbejahung, versinnbildlichen Vitalität und schöpferische Kraft. Dies betonen auch die ihnen gegebenen Namen, wie Elektra, Olympia, Zephyra oder Flora. Sie feiern die Weiblichkeit in voller Pracht – vom Charme, der Eleganz sowie der körperlichen und geistigen Schönheit, die durch weiche Linien wiedergegeben werden, bis zur Entschlossenheit, welche mit scharfen Schnitten am Körper, mit Winkeln und Schlankheit der Figuren zum Ausdruck gebracht werden. STANWYS schafft keine konkreten Abbilder vielmehr konzentriert er sich darauf, die Essenz der Weiblichkeit festzuhalten. Unterstützt wird er darin durch seine Sensibilität für Schönheit in all ihren Erscheinungsformen. Er kann sie sehen, die flüchtige Harmonie in den Formen eines menschlichen Körpers oder die Dynamik in der Bewegung einer Person.
HAUS SCHLESIEN zeigt vom 7. Juli bis 27. Oktober 2013 Skulpturen des Breslauer Bildhauers Stanisław Wysocki im großen Ausstellungsraum und in den Außenanlagen des Fronhofes.