VON DER ERINNERUNG GEPRÄGT
Schlesische Sammler und ihre Schätze
9. Februar 2014 bis 24. August 2014
Der Mensch ist ein Jäger und Sammler, und weil er heute seine Nahrung im Supermarkt kauft, kann er seinen Jagd- und Sammeltrieb auf andere Weise nutzen. Der eine sammelt Flugmeilen oder Bonuspunkte, der andere vielleicht Postkarten oder Souvenirs. Aber ein Sammler ist man damit noch lange nicht. Leidenschaftliche Sammler investieren viel Zeit, Geld und Energie, um besonders schöne, seltene oder interessante Stücke zusammenzutragen. Goethe soll einmal gesagt haben „Sammler sind glückliche Menschen“. Und noch glücklicher sind Sammler, wenn sie ihre Schätze nicht nur in den eigenen vier Wänden aufgestellt haben, sondern sich auch andere daran erfreuen können. In diesem Sinne präsentiert HAUS SCHLESIEN ausgewählte Stücke aus Privatsammlungen, die sich als Dauerleihgaben im Haus befinden. Dabei werden besondere Schätze aus dem Archiv zu sehen sein. Die Ausstellung legt den Fokus auf die Sammlungsgeschichte, stellt die Sammler vor, erläutert ihre Lebensgeschichte und wie sich daraus ihre Sammelleidenschaft entwickelt hat. Insgesamt drei Sammlerpersönlichkeiten und Teile ihrer Sammlungen sind hierfür ausgewählt worden. Stücke aus der umfangreichen Silbersammlung von Dr. Rainer Lemor sind zu sehen. Der Nachkomme des Betreibers der Breslauer Silberwarenfabrik Julius Lemor ist bemüht, einen möglichst umfangreichen Bestand zusammenzutragen und so die unterschiedlichen Epochen und Stilrichtungen aus der über fünf Generationen existierenden Fabrik zu dokumentieren. Georg Peltner, der den seit vielen Jahrzehnten bestehenden Töpfereibetrieb in Höhr-Grenzhausen geführt hat, sammelte rund 50 Jahre schlesisches Kulturgut. Vor allem Bunzlauer Keramik, aber auch zahlreiche Graphiken, historische Landkarten und andere schlesische Schätze hat er bei seinen Reisen zusammengetragen. Außerdem werden Tillowitzer Porzellane aus der Sammlung von Gerhard Soppa präsentiert. Auch bei ihm war die schlesische Herkunft die Motivation für seine Sammelleidenschaft. Nach dem Verlust der Heimat war es Soppa wichtig, schlesisches Kulturgut zu bewahren, wozu er durch seine Sammlung einen Beitrag leisten wollte.