DAS PARADIES
Die Restaurierung der Fresken von Johannes Avenarius durch Ferdinand Just in Haus Wiesenstein. Eine Fotodokumentation
12. Dezember 2018 bis 31. März 2019
Das Paradies auf Erden befindet sich in Agnetendorf, in Gerhart Hauptmanns Haus Wiesenstein. Zum 60. Geburtstags des Dichters, im Jahre 1922, machte der schlesisch-jüdische Unternehmer, Sammler, Mäzen und Freund Max Pinkus ihm die Ausmalung der Eingangshalle zum Geschenk, die acht Monate später als „Paradieshalle“ die Besucher des Hauses willkommen hieß. Hauptmann beauftragt den Grafiker und Maler Johannes Maximilian Avenarius, der ihn schon mehrfach porträtiert hatte. Bei dieser Wahl waren auch persönliche Motive von Bedeutung: Der Auftrag versprach Avenarius Aufwind in einer Notsituation. Avenarius und sein Assistent Ernst Paul Weise arbeiteten von Mitte Januar bis zum 25. September fast ununterbrochen. Die Arbeit mischt Szenen aus Hauptmanns Werk mit biographischen Elementen und ornamentalem Schmuck.
Nach der Vertreibung der Familie Hauptmann 1946 wurde das Haus in der Volksrepublik Polen als Kinder-Erholungsheim genutzt. Während eines Studienbesuchs des Künstlers Ferdinand Just 1990 stellte dieser fest, dass die Fresken durch Wassereinbruch stark beschädigt waren. Da es sich bei dem Haus des renomierten Architekten Grisebach in Verbindung mit den Fresken von Avenarius um ein Gesamtkunstwerk des 20. Jahrhunderts handelt, bemühte sich Just mit Hilfe der zuständigen Ministerien, eine schnelle Restaurierung zu erreichen.
Bereits 1993 konnten die Restaurierungsarbeiten mit Dipl.-Restauratoren der Akademie Krakau unter Leitung von Ferdinand Just fertig gestellt werden. Die Ausstellung zeigt farbige Fotografien von Edith Just, die die Restaurierungsarbeiten mit der Kamera begleitet hat.