Jubiläumsausstellung „Realität und Reflexion – Werke des Malers Erhard Hain (1925-2010)“ im Eichendorffsaal
Bunt wird es in diesem Herbst nicht nur draußen werden, weil sich die Blätter im Park färben, sondern auch im Eichendorffsaal: Dort zeigt HAUS SCHLESIEN ab dem 6. Oktober Gemälde des in Schlesien geborenen Malers Erhard Hain (1925 – 2010). Die Ausstellung „Realität und Reflexion“ präsentiert eine Auswahl aus seinem rund 600 Bilder umfassenden künstlerischen Nachlass.
Hains Werk ist äußerst vielfältig, sowohl in Bezug auf die Motive als auch die Malweise betreffend: Porträts und Akte zählen ebenso zu seinem Repertoire wie Stillleben, Landschaften und abstrakte Malerei. Seinem Frühwerk merkt man noch deutlich die jugendliche Begeisterung für die französischen Impressionisten wie Cézanne, Bonnard und Matisse an, doch im Laufe seines Schaffens entwickelt er immer mehr seinen eigenen Stil. Eine Entwicklung, die beim Betrachten der ausgestellten Bilder nachvollziehbar wird.
Trotz der früh geweckten Leidenschaft für die Malerei, konnte Hain sein Talent zunächst nicht entfalten. Von der Schulbank weg wurde er als 17-Jähriger zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende musste der nach Westfalen Entlassene sich fern der Heimat und Familie, die zu diesem Zeitpunkt noch in Schlesien lebte, eine Existenz aufbauen. Nach einem Studium an der Pädagogischen Akademie in Lüdenscheid war er ab 1952 für mehr als zwei Jahrzehnte in Köln als Kunsterzieher tätig – und malte, wann immer Zeit war. Nebenher studierte Hain außerdem mehrere Semester an den Kölner Werkkunstschulen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst 1978 konnte Hain sich endlich vollständig der Malerei widmen. In den folgenden drei Jahrzehnten entstand das Gros seiner Bilder; Bilder von beachtenswerter Qualität, die in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen waren.