Dezember, 2019
01Dez15:00Mich hätten Sie mal lesen soll`n!Finissage mit Konzert zur Ausstellung "Im Fluss der Zeit"
Mich hätten Sie mal lesen soll`n! Lyrik, Swing und Klassik Ein Kempner – Nachmittag mit dem Parnass-Ensemble Friederike Kempner – jüdische Gutsherrentochter aus Namslau in Schlesien, geschmäht und vielgescholten, von großen Autoren
Mich hätten Sie mal lesen soll`n!
Lyrik, Swing und Klassik
Ein Kempner – Nachmittag mit dem Parnass-Ensemble
Friederike Kempner – jüdische Gutsherrentochter aus Namslau in Schlesien, geschmäht und vielgescholten, von großen Autoren ihrer Zeit bekämpft, von Verlagen unter den Tisch gekehrt und verachtet, sie, die wunderbare Friederike, sie, die – keiner weiß, wie – eine Millionenauflage ihrer Gedichtbände erreicht, die der literarische Feinschmecker bis heute heimlich im Nachttisch versteckt: Sie, die Meisterin der unfreiwilligen Komik – der schlesische Schwan, der Heinz Erhardt des 19. Jahrhunderts oder – darf man sagen: Die Foster – Jenkins der Literatur, erfreut bis heute den Leser, erheitert die Gemüter – und hat aktueller denn je.
Dabei fand sie selbst es nicht lustig, dass man über sie lacht, weil, ihr war es ernst, mit allem, was sie schrieb. Und sie hat Recht behalten, nicht zuletzt in ihrer Menschlichkeit und ihrer Kritik am Mangel derselben. Friederike Kempners hinreißendes Selbstvertrauen entwaffnet jeden, selbst wenn er zum Lachen in den Keller geht. Oder an einem Abend wie heute, wo sie für uns aufersteht.
Ihr größter Widersacher – Alfred Kerr, ruhmreicher Theaterkritiker und Journalist, der sich, ganz offenbar, ihrer schämte, Neffe hin, Neffe her, hieß ursprünglich -Alfred Kempner- und ließ sich immerhin umbenennen. Warum? Weil kein geringerer als Berthold Brecht den großen Kerr ob seiner Verwandtschaft zu vernichten suchte. Ha – Wenn das kein Anlass ist, dieser Feindschaft nachzugehen, was dann?!
Dazu Musik, natürlich erfrischend, ernst, heiter bis komisch … das wäre ja gelacht!!!
Das Parnass-Ensemble verzaubert das Publikum von heute, schenkt den Besuchern berührende, erheiternde, skurrile und überraschende Momente der Freude, des Mitfühlens und der Sinnenlust in Wort und Musik und vereint in Konzerten, Lesungen und Theaterabenden all die Schätze des kulturellen Erbes, welches uns gehört, sobald wir es mit unseren Sinnen erhaschen.
Claudia Dylla, Text und Gesang
Stefan Reil, Akkordeon
Angela Simons, Violoncello
Eintritt inklusive eines Glas Weins: 14,- €, Schüler und Studenten 9,- €, Mitglieder Verein HAUS SCHLESIEN 9,- €
Sonntag, 01.12.2019 15:00
Ort
HAUS SCHLESIEN
Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter