April, 2017
Rückblick auf Radio Runxendorf Ludwig Manfred Lommel, vorgestellt von seinem Sohn, dem Regisseur und Schauspieler Ulli Lommel Der 1891 in Jauer geborene schlesische Humorist Ludwig Manfred Lommel gehörte seit den zwanziger Jahren
Rückblick auf Radio Runxendorf
Ludwig Manfred Lommel, vorgestellt von seinem Sohn, dem Regisseur und Schauspieler Ulli Lommel
Der 1891 in Jauer geborene schlesische Humorist Ludwig Manfred Lommel gehörte seit den zwanziger Jahren bis weit in die Nachkriegszeit den populärsten deutschen Unterhaltungskünstlern. Mit seinen Geschöpfen „Paul und Pauline Neugebauer“, seinem „Sender Runxendorf auf Welle 0,5“ und vielen anderen Beiträgen wurde der vielstimmige Alleinunterhalter zunächst über die Breslauer Schlesische Funkstunde, dann durch Tourneen, Schallplattenaufnahmen und Filmauftritte in ganz Deutschland berühmt. Für sein Engagement zugunsten der Heimatvertriebenen erhielt Lommel 1956 vom Bundespräsidenten Theodor Heuss das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Er starb 1962 auf einer Tournee und wurde in Bad Nauheim, dessen Ehrenbürger er ist, begraben.
Sein Sohn Ulli Lommel, geboren im Dezember 1944 in Zielenzig (Neumark), wuchs mit seinem Vater auf der Bühne auf. Zu seinem 14. Geburtstag schenkte der Vater ihm ein Treffen mit Elvis Presley, der zu dieser Zeit in der Nähe der Lommels in Bad Nauheim wohnte. Diese Begegnung veranlasste den jungen Ulli, Schauspieler und Entertainer zu werden. Mit 18 Jahren stand er an der Seite von Maria Schell vor der Filmkamera. Von 1969 an machte er 21 Filme mit Rainer Werner Fassbinder. 1977 ging er nach Amerika und arbeitete drei Jahre in der legendären Factory von Andy Warhol in New York. Seitdem hat der weiterhin als Regisseur und Produzent Tätige seinen Hauptwohnsitz in Los Angeles, Kalifornien.
Am Samstag, dem 1. April, um 19 Uhr erzählt Ulli Lommel im HAUS SCHLESIEN mit Ton- und Filmpassagen über das Leben seines Vaters in der Vor- und Nachkriegszeit und seine eigenen Erinnerungen an ihn. Im Dialog mit seiner Frau, deren Familie ebenfalls aus Schlesien stammt, werden auch die Vertreibung aus der schlesischen Heimat und der Neuanfang im Westen thematisiert.
Der Künstler Bernd Lehmann malt währenddessen Vater und Sohn. Das Bild kann anschließend bei einer Versteigerung erworben werden.
Eintritt 12,- €, Mitglieder 9,- €
Samstag, 01.04.2017 19:00
Ort
HAUS SCHLESIEN
Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter