Spuren der Vergangenheit von Grünberg in Schlesien sind fast auf der ganzen Welt zu finden. Georg Beuchelt und seine Firma „Brücken- und Stahlbau Beuchelt und Co. Grünberg in Schlesien“ gehörten zu denjenigen, die die meisten Spuren hinterlassen haben. Sie sind auch außerhalb von Schlesien, in Niederfinow zu finden.
Am Bau einer Schleuse in Niederfinow war Beuchelt & Co. maßgeblich beteiligt. In den Jahren 1927-1934 wurde der Bau eines Schiffshebewerks am Oder-Hawel-Kanal durchgeführt. Die ersten Erwähnungen in der Werkschronik über die Beteiligung von Ingenieuren von Beuchelt & Co. erschienen bereits 1912, als Georg Beuchelt selbst nach Eberswalde reiste, um die Einzelheiten zum Bau des Schiffshebewerkmodells in Niederfinow abzustimmen. Es wurden Entwürfe und ein Modell der Hubkanalbrücke vorgestellt sowie der Umfang der Beteiligung des Grünberger Unternehmens am Projekt festgelegt.
Das Schiffshebewerk Niederfinow war eines der interessantesten Ingenieurbauwerke Mitteleuropas. Seine Aufgabe bestand darin, die Wasserscheide zwischen Oder- und Haveleinzugsgebiet und die 36 m hohe sogenannte Niederfinow-Verwerfung zu überwinden, was eine recht große technische Herausforderung war. Erst nach dem Ersten Weltkrieg war das Ingenieurwissen so fortgeschritten, dass das Projekt umgesetzt werden konnte. So wurden die Lastkähne in einem mit Wasser gefüllten Becken hochgehoben, das Becken mit Elektroantrieb transportiert, die Masse mittels der an Stahlseilen aufgehängten Gegengewichten ausgeglichen und die Gegengewichte mit Sperrriegeln abgesichert. Das Niederfinower Schiffshebewerk ist das älteste funktionsfähige Industrieobjekt dieser Art in Deutschland. Es gibt einige Gründe, um es heute noch zu bewundern: Es ist sehr groß, verfügt über hervorragende technische Lösungen und liegt in einem reizvollen Flusstal unterhalb von Eberswalde. Hier können das Ein- und Ausschiffen von Schiffen, die Bewegungen der Hubbeckens und die Türöffnungsvorgänge beobachtet werden.
Alle Unternehmen, die maßgeblich am Bau des Schiffshebewerks beteiligt waren, darunter Beuchelt & Co. aus Grünberg, sind auf den Tafeln des Aufzugs an der Aussichtsplattform abgebildet.
Dieser Blogbeitrag ist ein Gastbeitrag aus dem Museum des Lebuser Landes in Grünberg (Muzeum Ziemi Lubuskiej). Das Bildmaterial entstammt der Sammlung des Museums. Mehr zum Museum und seinen Ausstellungen unter: https://mzl.zgora.pl/
Autor: Dr. Izabela Korniluk