Zwar gilt die Oder ab Ratibor als schiffbar, doch können aufgrund der fehlenden Fahrtiefe nur kleine Schiffe zwischen Ratibor und Cosel verkehren, ab dort ist der Fluß auch für Großschiffe befahrbar. Cosel am linken Oderufer gegenüber der Klodnitzmündung gelegen, erhielt Ende des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zur Festung ausgebaut, erst 1873 wurde Cosel als Festung aufgehoben. Die Stadt konnte sich danach freier entwickeln. Bedeutung erlangte Cosel mit dem Bau des Klodnitzkanals 1792 - 1822, der das oberschlesische Industriegebiet mit der schiffbaren Oder verbindet. Die Kanalisierung der Oder und der Ausbau des Klodnitzkanals für Odermaßschiffe Ende des 19. Jahrhunderts brachten für Cosel den wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 1891 wurde mit dem Bau des Umschlaghafens am rechten Oderufer begonnen. Von Beginn an hatte man drei Hafenbecken geplant. Die Bemessung des Hafens erfolgte für eine Talfahrt von 1,7 Mio. t und einen Bergverkehr von 0,3 Mio. t.
1895 wurde das erste Hafenbecken, das eine Länge von 600 m besaß, fertiggestellt. Das gewaltige Ansteigen des Verkehrs führte bereits 1903 zum Bau des zweiten Hafenbeckens, 1905 wurde mit dem Bau des dritten Beckens begonnen.
Cosel galt nach Duisburg als zweitgrößter deutscher Binnenhafen. Umgeschlagen wurden hier vor allem Massengüter aus dem oberschlesischen Industriebezirk. Die Konkurrenz der Eisenbahn ließ die Bedeutung der Oder als Transportweg und somit auch die des Hafens in Cosel sinken.
Cosel
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