Foto: Virtuelles Heimatmuseum Thomasberg-Heisterbacherrott
DER EHEMALIGE FRONHOF IN HEISTERBACHERROTT
Die Ursprünge der Hofanlage, die heute dem Verein HAUS SCHLESIEN gehört, liegen im 12. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde ein Hof an dieser Stelle im Jahr 1173. Er gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum rechtsrheinischen Kloster Schwarzrheindorf und ging nach dessen Auflösung mit allen Ländereien an den preußischen Staat über. Von diesem ersteigerte ihn der Bonner Regierungsrat von Rehfues um 1820. Zwei Jahre darauf entstand die charakteristische vierflügelige Hofanlage, die zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an Herrn Essingh weiterverkauft wurde.
Im Jahr 1919 erwarb August Lepper von diesem das Gut und führte erneut umfangreiche Umbaumaßnahmen durch: In Verlängerung der Wirtschaftshäuser entstanden Stallungen und Vorratsräume. Kurz darauf erwarb der jüdische Kaufmann Ottmar Strauß den Hof, war wegen der politischen Entwicklungen aber gezwungen, ihn im Jahr 1934, nach nur zehn Jahren, zu verkaufen. Neuer Besitzer des Hofes war Leo Esser, der diesen von einem Verwandten bewirtschaften ließ. Mitte der 1960er erwarb dann die Stadt Köln Hof und Ländereien, verpachtete das Ganze und veräußerte Land und Gut 1972 schließlich an die Stadt Königswinter. Das umliegende Ackerland wurde als Bauland ausgewiesen, rund um den Weiher entstand der Bürgerpark und das Gebäude wurde 1978 an den Verein HAUS SCHLESIEN verkauft.